Vom 50er Jahre Siedlungshaus zum stattlichen Effizienzhaus KfW70 mit Pelletsheizung

Endlich habe ich in jedem Zimmer eine wohnliche Raumtemperatur und der Blick in den Garten von überall im Haus entschädigt für die Unannehmlichkeiten während der Bauzeit.

So lässt sich das sehr ambitionierte Anbau- und Modernisierungsvorhaben einer Bauherrin aus Köln Porz zusammenfassen.

Schon lange hat sie überlegt, was sie aus ihrer Doppelhaushälfte, einem Siedlungshaus aus den 50er Jahren machen soll: nur energetisch modernisieren oder gleichzeitig auch anbauen oder nur eine große Gaube im Obergeschoss errichten, damit hier mehr Raum gewonnen wird.

Dass etwas gemacht werden muss, lag auf der Hand, aber was möglich und sinnvoll ist und welche Wünsche die Bauherrin hat, musste in einem Gesamtkonzept abgestimmt werden.

Das Zweifamilienhaus brachte auf knapp 80m², vier Räume neben Küchen, Bädern und Dielen mit.

Die Wände sind aus 24cm dicken Bimsbetonhohlsteinen gemauert, die Fenster sind aus den 70er Jahren teils mit Alurahmen und Doppelverglasung, die Dachschrägen sind nur mit verputzten 4cm dicken zementgebundenen Holzfaserplatten  gedämmt und nachgerüstete Öl-Zentralheizung ist auch schon sehr in die Jahre gekommen.

 

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Die Bauherrin hat das Haus in der Heizperiode immer nur zimmerweise beheizt, da die Energiekosten sonst in uferlose gestiegen wären. Sie beklagt, dass die Räumlichkeiten immer ganz schnell auskühlen, sobald die Heizung abgedreht oder die Nachtabsenkung eingestellt wird.

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Das Haus liegt als Siedlungshaus inmitten einem großen Garten, der ursprünglich dazu gedacht war durch Gemüseanbau einen gewissen Teil des Eigenbedarfs zu decken.  Mittlerweile sind um die große Rasenfläche herum in liebevoller Kleinarbeit Beete, Blumenstauden, Gebüsche, ein Teich, eine Voliere, ein Gartenhaus etc.  entstanden. Hinter dem Garten schließt sich ein Wald mit altem Baumbestand an. Es ist eine reine Augenweide, wenn man durch die kleinen Fenster und die schmale Terrassentüre hinausschaut.

Neben dem Wunsch nach einem warmen Haus, war es ein großer Wunsch der Bauherrin, die kleinen Räume zum Garten hin zu öffnen und möglichst viele Blickbeziehungen zwischen Innenraum und Garten zu schaffen.

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Um die Wohnflächen in beiden Etagen auf einen modernen Stand zu bekommen, war es erforderlich diese mit einem Anbau zu vergrößern. Dazu reichte es schon, in jeder Etage knapp 25 m² zu gewinnen. Dies hatte zudem den Vorteil, dass gem. Energieeinsparverordnung 2014 (EnEV 2014) unter Erweiterung bei der Modernisierung laufen konnte, d.h. dass der Anbau nicht als separater Neubau entsprechend den Neubaurichtlinien in der EnEV bewertet werden musste. Entstanden sind dadurch eine Erdgeschosswohnung mit 3 Zimmern, Küche, Kellerabgang (innen) und Bad, wobei der Wohnbereich fließend in den Wohn-Essbereich übergeht; und eine Obergeschosswohnung mit 3 Zimmern, Kochecke und Bad, wobei hier ein variabel nutzbares Durchgangszimmer entstanden ist.

Die neuen Räume im Anbau haben in beiden Geschossen  Fensterflächen von 3,00m x 2,20m, die den Blick in den Garten freigeben. Im Erdgeschoss ist zusätzlich die Terrassentüre auf 2 Meter verbreitert worden, um auch hier noch einmal Wohnraum und Garten miteinander zu verbinden.

Ein besonderes Highlight ist der Arbeitsplatz im Erdgeschoss. Der Schreibtisch ist ebenfalls in Richtung Garten ausgerichtet. Durch das breite Fenster kann die freiberuflich tätige Bauherrin ihren Blick durch den Garten schweifen lassen wann immer sie möchte.

Das Projekt war komplex und logistisch nicht ganz einfach, da das Gebäude während aller Arbeitsphasen immer bewohnt blieb.  Aber trotz aller Unannehmlichkeiten, der Investition von knapp 200000,-€ ist ein modernes Zweifamilienhaus mit KfW 70-Standard entstanden und auch als solches von der KfW gefördert worden.

Hinsichtlich Qualität und Ausstattung braucht es sich hinter Neubauten nicht zu verstecken. Ganz im Gegenteil allein eine solche Lage inmitten einem großen Garten ist heute im Neubaubereich kaum mehr auffindbar.

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One thought on “Vom 50er Jahre Siedlungshaus zum stattlichen Effizienzhaus KfW70 mit Pelletsheizung

  • Wie man auch hier sehen kann, lohnen sich die Fördermittel der KfW immer noch sehr. Vielen ist jedoch gar nicht bekannt, in welchen Bereichen tatsächlich auf Fördermittel zurückgegriffen werden können. Hier sollte sich jeder ausführlich informieren.

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